PROGRAMM

Konzert
Mi | 27.02.2019 | Beginn 20:00 Uhr

Wir standen nicht klagend an den Flüssen Babylons

Lieder von Heimat und Exil
Welche Erfahrungen machen Menschen, die ihre Heimat verlassen und ins Exil gehen? Und wie lebt es sich in der Heimat, wenn man dieses Leben nicht selbstbestimmt führen darf? Armenier und Juden können davon im wahrsten Sinne des Wortes „ein Lied singen“. Jahrhunderte erzwungener Staatenlosigkeit und Fremdherrschaft haben in ihnen und ihrem Liederschatz tiefe Spuren hinterlassen: Melodien nehmen das Kolorit der Umgebung an, Gesänge verlassen die traditionelle häusliche Domäne, Worte beschwören Verlust und Leid – und doch künden viele Lieder auch von einer neuen Normalität jenseits der alten Heimat.
Vier Ensembles stellen Lieder von Heimat und Exil in ganz unterschiedlichen stilistischen Gewändern vor. Der Opernsänger und Kantor Assaf Levitin trägt zur Begleitung des Pianisten Naaman Wagner Lieder der sephardischen Juden aus dem Osmanischen Reich vor, in der Fassung von Alberto Hemsi (1898–1975) für den Konzertsaal. Das Trio Kramim/Saul Zaks hält als Kontrast folkloristische Musizierweisen dagegen. Das Ensemble INDIVIDUAL aus Jerewan (zum ersten Mal in Deutschland!) steht für die Fusion armenischer Volksmusik mit Elementen moderner Unterhaltungsmusik, während der armenische Barde Stepan Gantralyan abschließend zur Begleitung des Gitarristen Emil Georgiev die Heimat und das Exil mit eigenen Chansons und Werken armenischer Liedermacher besingt. – Ein einzigartiges Konzert zum Abschluss der Konferenz WE WILL LIVE AFTER BABYLON, das erstmals armenische und jüdische Musiker auf dem Konzertpodium vereint.

Im Rahmen der internationalen Tagung mit Beiprogramm: „WE WILL LIVE AFTER BABYLON. Armenische und jüdische Existenzerfahrung zwischen Vertreibung, Exil und Vernichtung“, eine Veranstaltung des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik (EZJM) und der Deutsch-Armenischen Gesellschaft (DAG).

Assaf Levitin und Naaman Wagner (Tel Aviv/Berlin)
Ensemble INDIVIDUAL (Jerewan; zum ersten Mal in Deutschland!)
Saul Zaks und Ensemble Kramim (Buenos Aires/Cordoba/Aarhus)
Stepan Gantralyan und Emil Georgiev (Berlin/Jerewan/Sofia)
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